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Babysprache: So kommunizieren Neugeborene

  • Autorenbild: Inga Hebamme
    Inga Hebamme
  • 26. Juli 2023
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Okt. 2024


Babysprache: So kommunizieren Neugeborene
Hallo Welt, ich möchte etwas sagen! Babys nutzen von Geburt an ihre Mimik, Gestik und Stimme, um mit ihrem Umfeld zu kom­munizieren. In ihrer Babysprache teilen sie uns ihre Bedürfnisse mit und helfen uns damit, sie richtig zu verstehen. Doch auch die Baby­sprache will gelernt sein: Eine geschulte Hebamme agiert im Wochenbett als erste Übersetzerin und zeigt jungen Eltern, wie sie die Ausdrucksweisen ihres Kindes richtig lesen und interpretieren.


Als Babysprache bezeichnet man die vielseitigen Ausdrucksformen eines Säuglings. Von Geburt an nutzt dieser nämlich seine Körpersprache sowie seine Stimme, um sich mitzuteilen und mit seinem Umfeld zu kommunizieren. Neugeborene nehmen ihre Umgebung mit den Sinnen wahr und sie drücken ihre Emotionen und Bedürfnisse durch Mimik, Gestik und unartikulierte Töne aus. Für uns Erwachsene ist die Babysprache im ersten Moment eine Fremdsprache. Und um sie zu verstehen, braucht es etwas Übung, eine gute Beobachtungsgabe sowie ein Grundverständnis der Baby­kommunikation. Hier unterstützt eine in Babysprache ausgebildete und erfahrene Hebamme.



Sich gegenseitig kennen und verstehen lernen


Neugeborene sprechen ihre eigene Sprache. Und wie bei jeder fremden Sprache dauert es einige Zeit, bis man sie selbst verstehen und einsetzen kann. Besonders beim ersten Kind sind Eltern noch in Vielem sehr unsicher. Doch je besser Eltern ihr Kind kennenlernen, umso einfacher fällt es ihnen, es zu verstehen. Eine im «Babylesen» geschulte Hebamme unterstützt Eltern indem sie ihnen die verschiedenen Zeichen zeigt und lehrt. So ermöglicht sie ihnen die erste, so wunderbare Kommunikation und Interaktion mit ihrem Kind.


Und umgekehrt geht es genauso: Ein Baby beobachtet seine Eltern ebenso aufmerksam und lernt in den ersten Wochen und Monaten, deren Gefühle in ihrem Gesicht abzulesen, ihre Stimmung an der Stimme zu erkennen und es wird sie mehr und mehr imitieren. Neugeborene Kinder spüren, wie es den Eltern emotional geht. Nach einigen Tagen wird das Baby die Mimik versuchen zu imitieren und ein paar Wochen später wird es versuchen, die Laute der Eltern nachzuahmen und sie zuzuordnen.



Die Hebamme: Übersetzerin für Babysprache


In den ersten Wochen nach der Geburt hilft eine Hebamme den jungen Eltern beim Erlernen dieser neuen Sprache und unterstützt sie bei der Verständigung mit ihrem Baby. Eine entsprechend geschulte Hebamme kann dabei auf ihre oft jahrelange Erfahrung sowie spezifische Weiter­bildungen im Bereich der Babykommunikation zählen. Sie kennt die Signale von Neugeborenen nicht nur, sondern kann sie auch richtig interpretieren. Und dieses Wissen geben Hebammen während der Wochenbettbesuche gerne an die Eltern weiter Jedes Baby komuniziert etwas anders. Erfahrungsgemäss dauert es etwa einen Monat, bis Eltern die unterschiedlichen Stimmungen, Emotionen und Bedürfnisse ihres Kindes an seiner Art zu sprechen/schreien erkennen.


Schauen wir uns einige zentrale Bestandteile der Babykommunikation an:


Weinen

Weinen oder Schreien ist in den ersten Lebensmonaten das markanteste Ausdrucksmittel des Säuglings. So wird es sich lautstark melden, wenn es unzufrieden oder unglücklich ist oder wenn es die Hilfe oder Zuwendung der Eltern benötigt. Doch selbst beim Schreien gibt es eine Differenzierung: Mit ein bisschen Übung lernen Eltern zu unterscheiden, wann ein Baby aus Hunger weint und wann andere Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Schmerz, Langeweile oder Müdigkeit Auslöser für das lautstarke Ausdrücken von Gefühlen sind.


Laute und andere akustische Äusserungen

Babys kennen eine ganze Palette an Tönen, Äusserungen und Lauten. Von Geburt an experimentieren Babys mit ihrer Sprache, indem sie erzählen, entdecken oder ihre Eltern nachahmen. Doch haben diese Laute etwas zu bedeuten? Oder handelt es sich bei dem Gebrabbel schlicht um unbewusste Experimente mit der eigenen Sprache?


Beides kann richtig sein. Ein Baby dass in einem lebendigen, vielleicht aufgeregten Brabbeln vor sich hin erzählt, das zeigt oftmals Neugierde. Vielleicht hat es etwas Spannendes entdeckt, das es erkunden möchte oder es erzählt den Anwesenden von seiner Entdeckung? Finden Sie es heraus: Wo schauen seine Augen hin, was machen die die Hände? Sind die Laute tiefer und drängender, bahnt sich vermutlich Hunger, Unruhe oder Unzufriedenheit an. Erschreckt sich ein Baby oder hat es Schmerzen, kann sich das in höheren, schrillen Schreien äussern. Nörglig klingendes Quengeln ist wiederum oft ein Hinweis auf Müdigkeit.


Die nonverbale Kommunikation von Babys

Babys setzen früh den gesamten Körper, ihre Mimik sowie ihre Gestik zur Kommunikation ein. Anders als das Weinen oder Plappern ist die nonverbale Kommunikation schwieriger wahrzunehmen und es erfordert etwas mehr Übung, sie zu erkennen. Doch mit Zeit und Erfahrung sowie dank den Hinweisen der Hebamme lernen Eltern schnell, ihr Baby zu verstehen, wenn es mit Händen und Füssen redet und die Arme, den Mund sowie die Zunge zur Verständigung einsetzt.


Ein paar Beispiele für eingesetzte Körpersprache von Neugeborenen und Babys:

  • Strampelt ein neugeborenes Kind mit Armen und Beinen, so ruft es nach der Zuneigung seiner Eltern.

  • Blickt ein Baby mit eine, aufmerksamen Blick in die Welt, so ist das oft ein Zeichen für Freude oder es hat Lust zu spielen Nutzen Sie Ihre Sprache, Mimik, Berührungen um mit ihm zu interagieren. Für neugeborene bietet ein Mobile eine tolles Beschäftigung, nach drei bis fünf Wochen verlangt es nach aktiverer Beschäftigung und es möchte zunehmend greifen, spielen und am Leben teilnehmen.

  • Einfach zu interpretieren ist ein Lächeln: Wie bei Erwachsenen ist es ein Ausdruck von Freude. Nach 4-6 Wochen lächeln Babys bewusst, doch sie brauchen Interaktionen, um sich zu entwickeln – auch fürs Lächeln.

  • Nimmt das Kind seine Hände in den Mund, deutet das auch Hunger hin..

  • Das Anziehen der Beine – insbesondere in Verbindung mit Quengeln – kann ein Anzeichen für Blähungen sein.

  • Zeichen wie Gähnen oder ein glasiger Blick zeigen bei Neugeborenen Müdigkeit an.

  • Das Nuckeln am Daumen (wie auch am Nuggi) hilft dem Baby sich zu beruhigen. Es kann aber auch ein Zeichen für Hunger oder Müdigkeit sein.


Babykommunikation: Beobachten, lernen, den Instinkten vertrauen


Zunächst dauert es eine Weile, bis sich Mama, Papa und das Baby kennengelernt haben und die gegenseitige Sprache verstehen können. Doch Babys brauchen nicht viel, um glücklich und zufrieden zu sein. Ihre Grundbedürfnisse drehen sich um Sicherheit, Geborgenheit, Nahrung, Wärme und Sauberkeit. Wenn Ihr Baby also mit Ihnen kommuniziert, checken Sie systematisch, was es Ihnen beibringen möchte und achten Sie dabei auf die soeben gelernten verbalen und nonverbalen Ausdrucksweisen. Ist es Zeit fürs Stillen oder eine neue Windel? Fühlt sich das Kind durch den Umgebungslärm belastet? Hat es etwas Spannendes entdeckt? Oder möchte es schlicht die Aufmerksamkeit der Eltern erhalten? Folgen Sie gegebenenfalls dem Blick oder den Gesten Ihres Kindes, vielleicht können Sie so erkennen, was es erzählen möchte.


Während jungen Eltern in den ersten Wochen die Hebamme unterstützend zur Seite steht, lernen sie mit der Zeit instinktiv auf die Bedürfnisse und die Kommunikation ihres Kindes einzugehen. Nach wenigen Wochen können die meisten Eltern bereits die Feinheiten in der Tonlage, der Mimik und der Körpersprache ihres Kindes erkennen und sie verstehen immer besser, wie sich das Kind fühlt, was es möchte und wie die Bedürfnisse zu befriedigen sind. Zur Unterstützung stehe ich jungen Familien weiterhin zur Seite, wenn die Belastung durch Schreien oder zu wenig Schlaf zu gross wird (zum Beispiel bei Schreibabys), wenn Regulationsstörungen auftauchen oder wenn sie schlicht Hilfe und Tipps bei der Kommunikation mit ihrem Säugling wünschen.



Hebamme im Wochenbett und nach der Geburt


Als Hebamme bin ich zur Stelle, wenn junge Familien das Spital verlassen und zu Hause ins Abenteuer mit dem kleinen Familienzuwachs starten. Ich setze auf eine individuelle Betreuung, nehme mir Zeit für Ihre Anliegen und verfolge einen ganzheitlichen Betreuungsansatz, der Sie und Ihre Bedürfnisse ins Zentrum stellt. Dazu gehört auch das Vermitteln und Übersetzen der Babysprache. Suchen Sie eine Wochenbett-Hebamme in Chur, Domat Ems, Felsberg, Domleschg- Bonaduz oder Surselva, Ilanz, Schluein, Laax, Flims, Trin? Ich bin für Sie da – auch für spontane Einsätze oder über das Wochenbett hinaus als Stillberaterin oder Erziehungscoach.

ing.si(at)hotmail.com 079 486 64 06 (auch über Whatsapp) Sie wohnen ausserhalb meines Einzugsgebietes? Hier finden Sie Ihre Hebamme in Graubünden: www.buendner-hebammen.ch



 
 
 

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